„Fachlich die effektivste Möglichkeit“

Land fördert interkommunales Gewerbegebiet Limes – Regierungspräsident Baron übergibt Förderbescheid über 75.000 Euro

Das Land Hessen unterstützt das von den drei Kommunen Büdingen, Hammersbach und Limeshain geplante interkommunale Gewerbegebiet an der A 45 mit 75.000 Euro. Den Förderbescheid des Hessischen Innenministeriums übergab Regierungspräsident Johannes Baron jetzt im Limeshainer Rathaus in Himbach den Bürgermeistern Adolf Ludwig (Limeshain), Michael Göllner (Hammersbach) und Erich Spamer (Büdingen) sowie Dr. Wolfgang Schönfeld, Verbandsvorsteher des Zweckverbandes Interkommunales Gewerbegebiet Limes. Alle Redner betonten den Vorbildcharakter des Kreisgrenzen übergreifenden Projekts.

„Durch die gemeinsame Baulandentwicklung können Einsparungen von über zwei Millionen Euro erzielt werden. Damit wird deutlich, wie wichtig es ist, dass Kommunen Dienstleistungen bündeln und Aufgaben zur Synergienutzung und Kostensenkung gemeinsam wahrnehmen“, machte der Regierungspräsident deutlich. Das 24 Hektar große Gewerbegebiet sei ein zukunftsorientiertes und nachhaltiges Projekt und werde deshalb mit Geldern aus dem Landesausgleichsstock unterstützt. Baron würdigte gleichzeitig die Arbeit der drei Kommunen, die im Rahmen eines Zweckverbands vorangetrieben worden sei. „Fachlich ist das die effektivste Möglichkeit“, sagte Baron.

„Interkommunale Zusammenarbeit ist in aller Munde. Wir praktizieren sie bereits auf verschiedenen Ebenen“, sagte der Limeshainer Bürgermeister Adolf Ludwig. Als Beispiel nannte er den Abwasserverband Büdingen, Hammersbach und Limeshain. Außerdem arbeiteten die Feuerwehren der Gemeinden Hammersbach und Limeshain bei der Tagesalarmbereitschaft zusammen. Und auch bei der Einrichtung eines Altenpflegezentrums in Limeshain werde auf die interkommunale Zusammenarbeit gebaut. Die Möglichkeit, jetzt direkt an der Autobahnabfahrt gemeinsam ein Gewerbegebiet zu errichten, sei ein Pluspunkt, der ausgenutzt werden müsse. Ludwig hob die gute Zusammenarbeit im Zweckverband hervor. „Der Zweckverband ist die richtige Form, auch vor dem Hintergrund demokratischer Entscheidungen in den Parlamenten.“

Sein Kollege Göllner, Vorsitzender dieses Zweckverbands, bestätigte die konstruktive Zusammenarbeit. Er erinnerte an einen langen Weg: „Das war schon Thema bei unseren Vorgängern und sollte eher im Rahmen einer losen Kooperation erfolgen.“ Wie auch seine beiden Kollegen sei er zuversichtlich, das Gelände rasch vermieten zu können. Anfragen aus der Region und darüber hinaus nach Flächen zwischen zwei bis zehn Hektar gebe es bereits. In dem Zusammenhang betonte er die Gleichbehandlung der Flächen, auch wenn jede Kommune praktisch nur ein Drittel halte und auch die Kosten durch drei geteilt würden. „Wir lassen uns nicht gegeneinander ausspielen“.

Der Büdinger Bürgermeister Erich Spamer betonte die Bedeutung der Schaffung von ortsnahen Arbeitsplätzen für Büdingen als „Familienstadt mit Zukunft“. Bedenken, dass große Logistikunternehmen sich ansiedelten und nur wenig Arbeitsplätze schaffen würden, räumte Göllner aus. „Die Logistik ist besser als ihr Ruf. Auch dort gibt es qualifizierte Arbeitsplätze“, sagte er.

Alle drei Bürgermeister betonten, dass auf den Gewerbeflächen keinesfalls Einzelhandel angesiedelt wird. „Supermärkte und Discounter auf der grünen Wiese wird es dort nicht geben, sondern nur Produktion, Fertigung und Logistik.“

Die beiden CDU-Landtagsabgeordneten Klaus Dietz und Hugo Klein wiesen jeweils auf die gut funktionierende Arbeit in einem Zweckverband hin. „Die Lösungswege sind kürzer“ sagte Klein. Claus Spandau, Geschäftsführer des Kompetenzzentrums für interkommunale Zusammenarbeit (kikz) wies darauf hin, dass erstmals ein interkommunales Gewerbegebiet einen Zuschuss erhalte. „Sie könnten Vorreiter für andere Kommunen sein“, sagte er.

Ludwig dankte den Mitarbeitern der Bauverwaltungen, Martina Genge (Limeshain), Thomas Spachowsky (Hammersbach) und Karl-Wilhelm Marth (Büdingen), für die gute Arbeit. Sie hätten mit dafür gesorgt, dass das Gewerbegebiet eine Förderung erhalte.
Im August wird mit den Umlegungsverfahren begonnen. Die Erschließung des Areals soll im nächsten Frühjahr beginnen, kündigte Göllner an. Er hofft, dass die Arbeiten ein Jahr später fertig sind. Über die Grundstücke wird ein Wertgutachten erstellt, um im Umlegungsverfahren mit den Eigentümern eine rechtssichere Grundlage zu haben.

Quelle: Kreis-Anzeiger 28.07.2012