Französischer Großkonzern mietet sich ins Gewerbegebiet Limes ein

Der französische Konzern ID Logistics mietet sich in das Gewerbegebiet Limes ein. Die Dietz AG und der Vorstand des Zweckverbandes Interkommunales Gewerbegebiet Limes präsentieren mit dem Unternehmen ihren ersten Großmieter, der auf 40 000 Quadratmetern eine Halle beziehen wird. Eine weitere Zahl, die ebenso aufhorchen lässt, ist die Anzahl der zu erwartenden Arbeitsplätze: „Wir gehen davon aus, dass wir im ersten Jahr rund 150 bis 200 und 2020 500 Arbeitsplätze haben werden“, sagt Sven Schürer, Vertriebsleiter von ID Logistics.

ID Logistic wird die Halle ab 1. Juli 2019 für einen Großkunden aus dem E-Commerce-Bereich in Betrieb nehmen. Der Konzern hat einen langfristigen Mietvertrag und deckt damit den kompletten ersten Bauabschnitt ab.

ID Logistic will vor dem offiziellen Start im Juli 2019 die Arbeitsplätze zügig besetzen. Hierfür werden ab sofort vom Standortleiter bis zum Picker geeignete Mitarbeiter gesucht. Zudem werden neue Ausbildungsplätze in den Bereichen Lagerlogistik und Administration geschaffen sowie Absolventen eines Dualen Studiums und Werkstudenten beschäftigt.

Der Firmenname ist zwar in Deutschland noch recht unbekannt, gehört jedoch zu den weltweit führenden Kontraktlogistikern. Kontraktlogistik heißt, das Unternehmen wird ausgelagerte Bereiche für andere Logistikunternehmen bedienen und den Warenausgang für Endkunden abwickeln. Für ID Logistic ist es der sechste Standort in Deutschland. Weltweit beschäftigt das Unternehmen an über 300 Standorten rund 19 000 Mitarbeiter und hat im vergangenen Jahr Erträge von 1,329 Milliarden Euro erzielt. Der Konzern will in Deutschland weiterwachsen und Sven Schürer bekundet das Interesse seines Unternehmens, noch mehr Fläche zu mieten.

Das Unternehmen will ausbilden, ein Duales Studium anbieten und sich in den nächsten Wochen mit Arbeitsagenturen, der Industrie- und Handelskammer, den Berufsschulen, den Fachhochschulen und den Universitäten in Verbindung setzen. Bei der Suche nach Arbeitnehmern hofft man auf die Unterstützung der Kommunen.

Aus dem Interkommunalen Gewerbegebiet wird nun der „Logistikstandort Rhein-Main-Ost“. „Mit dem neuen Namen machen wir deutlich, dass dieses Gewerbegebiet nicht nur regionale Bedeutung hat, sondern dass von hier aus das ganze Rhein-Main-Gebiet bedient wird“, sagt Lothar Klemm, Staatsminister a.D. und Vorstandsmitglied der Dietz AG. Die Dietz AG hatte immer auf renommierte, internationale Logistikunternehmen gesetzt und besitzt bereits 16 Hektar des Gewerbegebiets und hat die Option auf weitere Flächen. Auch für den kompletten zweiten Bauabschnitt führt die Dietz AG bereits konkrete Gespräche mit Interessenten. Er geht davon aus, dass man noch in diesem Jahr die gleichgroße Fläche für den zweiten Bauabschnitt komplett vermietet. Die Nachfrage nach Flächen in Hammersbach hat nach Auskunft von Markus Engelmann, Vorstandsmitglied der Dietz AG, in den vergangenen Monaten stark angezogen. Ziel der Dietz AG und des Zweckverbands ist es, in Verhandlungen mit der Regionalversammlung die Umsetzung der gesamten 40 Hektar-Fläche voranzutreiben. „Wir sind uns sicher, dass wir sehr gute Karten in der Regionalversammlung haben, um das zu erreichen“, sagt auch Lothar Klemm.

„Für uns ist das ein bedeutsamer Tag“,sagt Hammersbachs Bürgermeister Michael Göllner. Die Vermietung an einen Großmieter sei ein Meilenstein für die Region. Zum einen um Arbeitsplätze in der Region zu halten und zum anderen um nachhaltig die wirtschaftliche Grundlage für die Kommunen weiter auszubauen. Das Gelände haben die drei Kommunen Hammersbach, Limeshain und Büdingen gemeinsam entwickelt. „Wir sehen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Es ist eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten“, sagt auch Büdingens Bürgermeister Erich Spamer. Wichtigster Faktor für alle drei Kommunen ist vor allem die Schaffung von Arbeitsplätzen, auch wenn der Ertrag der Gewerbesteuer sich durch den ausländischen Firmensitz wohl in Grenzen halten wird.

Die Kommunen haben, sagt Spamer, viel investiert. Nun gelte es, die Verhandlungen mit den Verkehrsgesellschaften der zwei Landkreise Main-Kinzig und Wetterau aufzunehmen, um die Verkehrsverbindungen zum Gewerbegebiet zu verbessern. In Eckartshausen wird die Stadt ein Baugebiet über 3,5 Hektar ausweisen. 20 Prozent der Fläche bleibt für kleinere und mittlere Firmen. Von diesem Areal ist bereits ebenfalls schon die Hälfte vermietet. Die kleineren Dienstleister, die sich dort ansiedeln, kommen vielleicht in den Genuss, ihre Leistungen den großen Firmen anzubieten.

Quelle: Kreis-Anzeiger 22.08.2018