Warum brauchen Kommunen überhaupt Gewerbegebiete?

Das Leben im ländlichen Raum ist schön. Die Landschaft ist schön und bietet Lebensqualität, besonders für Menschen, die tagsüber in Ballungszentren ihrer Arbeit nachgehen. Lebensqualität wird nicht nur durch die Umgebung bestimmt, sondern auch durch das kommunale Leben. Wie und wo wohne ich? Wie kann ich mein Leben organisieren? Wo arbeite ich, wo erhole ich mich? Und vieles mehr.

Kommunales Leben kostet Geld, sonst gibt es keine Seniorenangebote, keine Kindergärten, Infrastruktur, Wasserwirtschaft, Baugebiete, Naturschutzgebiete, Kulturangebote und vieles mehr, was unser Leben lebenswert macht.

Die Möglichkeiten einer ländlichen Kommune, die dafür nötigen Einnahmen zu erwirtschaften, sind gering. Und bedrückend hohe Grundsteuern sind keine gute Lösung. Zudem müssen Ökonomie und Ökologie so gut es geht ins Gleichgewicht gebracht werden.

Die Ansiedlung von Gewerbe hilft, diese Herausforderungen zu bestehen. Weiter abgelegene Gemeinden haben dazu kaum Chancen. Wir können sie aber nutzen, denn unsere Region bietet wirtschaftlich interessante Standorte.

Deshalb haben wir drei Kommunen uns entschieden, die Gewerbegebietsentwicklung gemeinsam zu gestalten und dort zu konzentrieren, wo die damit verbundenen negativen Einflüsse auf die Menschen wie Verkehr und Lärm minimiert werden können. Hier können wir den Menschen in der Region ortsnahe Arbeitsplätze bieten und hier können wir Wertschöpfung in unseren Gemeinden ermöglichen.

Gewerbegebiete sind immer ein Kompromiss aus Notwendigkeit und Unattraktivität. Deshalb benötigt die Planung sehr viel Aufmerksamkeit, Fingerspitzengefühl und Konzeptsicherheit. Warum gerade dort, wie groß und wer wird angesiedelt? Mögliche Investoren sollen einerseits angelockt werden, andererseits müssen Regeln geschaffen werden, um keinen Wildwuchs zu bekommen.